Nach einem schönen Urlaub in Israel/Türkei hat mich eine Mobilfunkrechnung in Höhe von 564€ für den vergangenen März heimgesucht.
Grund dafür war die Datennutzung im Ausland, außerhalb der EU. Wie ich später herausgefunden habe, ist dieses Problem weit verbreitet. Die Ursache liegt in horrenden Gebühren für Datenmengen – in meinem Fall ca. 10€/MB.
Was kann man dagegen tun?
Maßnahmen zur Vorbeugung:
- Informieren über Kosten vor Reiseantritt – bei unübersichtlicher Preisstruktur einfach anrufen und mit dem Anbieter sprechen. Häufig existieren Datenpaket für das Ausland, die man sich für vergleichbar wenig Geld kaufen kann.
- Roaming-Dienst ausschalten
- Einstellungen für Android OS / Samsung: Einstellung / Weitere Einstellungen / Mobile Datenverbindung
- WLAN im Ausland nutzen
- SIM-Karte vor Ort kaufen (Supermarkt, Tankstellen etc.). Das hat den Vorteil, dass man auch einheimische ohne große Kosten auf beiden Seiten anrufen kann – es lebt sich so stressfreier.
Tipps beim Widerspruch:
Wenn es nun, wie in meinem Fall, zu einer sehr hohen Mobilfunkrechung gekommen ist, sollte ein Widerspruch eingelegt werden. Am besten ein einfaches Schreiben aufsetzten, mit möglichst präziser Begründung für den Widerspruch (Was ist passiert? – Warum ist die Rechnung nicht korrekt?), der Bitte um eine Überprüfung der Rechnungen und eine Frist zur Antwort. Das Schreiben als Einschreiben an den Anbieter schicken. Direkt an die Geschäftsadresse adressiert werden die Anliegen meist schneller und professioneller bearbeitet.
Man kann nun einen Anwalt einschalten, der die Rechtslage überprüft und außergerichtlich eine Lösung mit dem Anbieter sucht. Die Kosten dafür belaufen sich auf ca. 180€ brutto. Hat man eine Rechtsschutzversicherung ohne Eigenanteil (üblicherweise 150€), so kann man diesen Weg einschlagen. Auch eine unverbindliche Auskunft über die Chancen in diesem Fall kann die Entscheidung erleichtern.
Ist man dagegen armer Student oder hat eben diesen „Schutz“ nicht, sollte man, je nach Fall, selbst tätig werden. Man sollte etwas Zeit aufwenden und sich darüber informieren, was an der Rechnung anzufechten ist.
Ein gutes Kompendium ist hier zu finden – inkl. einem vorgefertigten Widerspruch. (Kanzlei Hollweck)
In meinem Fall, war die Rechnung aus folgenden Grund nicht gerechtfertigt:
Keine Kappung der Verbindung bei erhöhten Verbindungskosten (bei 59,50€ brutto).
Dies ist eine EU-Regelung, die dem europäischen Anbieter vorschreibt die Datenverbindung beim Überschreiten der Kostengrenze von 59,90€ brutto zunächst zu kappen und den Kunden darüber zu informieren. Um weiter Daten nutzen zu können, muss der Kunde aktiv werden.
Diese Nachricht in Form einer SMS kam in meinem Fall deutlich zu spät an. Ein Anruf bei der Kundenzentrale des Anbieters (O2) hat zunächst nicht viel gebracht. Nach dem Senden des Widerspruchs aus dem oben genannten Grund, adressiert an die Geschäftsstelle, wurde ich kompetent betreut. Die Kosten reduzieren sich nun auf die besagten knappen 60€ für die Datennutzung + Vertragsgrundgebühr.
Es bleibt zu hoffen, dass die Mobilfunkanbieter in Zukunft solche horrenden Datentarife im Ausland unterlassen und der Zugriff aufs Internet als Lebensader des digitalen Lebens langfristig kostenlos und überall verfügbar wird.
Ein interessantes Projekt dazu ist Google Loon, um auf das Thema dieses Blogs zurück zu kommen.