Video: Strömungsabriss mit dem Gleischirm

 Was passiert, wenn der Gleitschirm zu langsam wird?
Die Aufnahmen sind am Idrosee im Sicherheitstraining mit Simon Winkler sowie mit der DHV Jugend am Gardasee entstanden.
Ich möchte euch in diesem Video kurz näher bringen, wie ein Full Stall oder zu deutsch Strömungsabriss mit einem Gleitschirm aussieht und wie man aus diesem Manöver wieder herauskommt.
Bitte bedenkt, dass dieses Video nicht als Handlungsempfehlung gedacht ist, sondern nur ein Überblick über das Manöver geben soll. Bitte besucht ein Sicherheitstraining, wo Euch der Trainer individuell fördern kann. Zudem sollten alle Flüge mit Schwimmweste über Wasser erfolgen.

Fullstall

Das Ziel des Manövers ist ein bewusster beidseitiger Strömungsabriss mit nachfolgendem Rückwärtsflug und kontrolliertem Übergang in den Normalflug.
Da das alles recht schnell erfolgt, unterteilen wir das Manöver in 3 Schritte:
  1. Einleitung: Der Schirm wird angeschaut und mit den Steuerleinen langsam immer mehr angebremst, bis die Flügelenden nach hinten klappen, der Schirm nach hinten wegkippt und aus deinem Gesichtsfeld verschwindet. In diesem Moment unbedingt die Bremsen mit ganzer Kraft nach unten drücken und dort halten.
    ACHTUNG: Das unangenehme Gefühl beim Wegkippen kann dich dazu verleiten, das Manöver in dieser Phase abzubrechen. Dies ist aber unter allen Umständen zu unterlassen, da der Schirm sonst stark nach vorne schießt!
  2. Rückwärtsflug: Gehe nun in kleinen Schritten mit der Steuerleinen immer höher, bis der Schirm sich wieder leicht füllt und etwas ruhiger wird. Halte die Bremsleinen auf dieser Stellung – du befindest dich nun im Rückwärtsflug, dem sogenannten Flyback. Hierbei wird der Schirm von der Hinterkante her angeströmt.
  3. Ausleitung: Die Steuerleinen werden für die Ausleitung gefühlvoll ein Stück nach oben geführt und im letzten Viertel des Weges etwas schneller freigegeben, sodass der Schirm anzufahren beginnt. Schießt die Kappe stark vor, kann durch einen kurzen Bremsimpuls dieses Vorschießen gestoppt werden.
Ich habe dieses Manöver nun ca. 20 mal geflogen, sodass ich das Abrissverhalten meines Schirms kenne. Dann kann man dazu übergehen, direkt nach dem Strömungsabriss an der Kappe mit den Steuerleinen die Flyback-Position zu halten, sodass ein direkter Übergang vom Vorwärtsflug in den Rückwärtsflug erfolgt.

Weiterlesen

iFollow – stabilisierte Hinterherflugkamera für den Gleitschirm

Gleitschirmfliegen (Paragliding) ist seit knapp zwei Jahren mein Lieblingssport.
Um die atemberaubenden Momente auch mit anderen teilen zu können bin ich stets auf der Suche nach neuen Kameraperspektiven.
Die Idee ist eine Hinterherflugkamera mit einer aktiven Stabilisierung auszustatten.
Die Kamera hängt von der Endleiste des Schirms an einer dünnen Leine bis zum Gurtzeug herunter. Die grobe Richtungsführung wird über einen Federball oder Leitwerk an einem langen Stab gewährleistet.
Ohne Stabilisierung ergibt sich durch die Wirbel hinter dem Gurtzeug stets eine unruhiges und wackeliges Bild.
Um dem entgegenzuwirken musste eine aktive Stabilisierung her, die zumindest Roll- und Nickbewegungen ausgleichen kann. Die Technik für das sogenannte „Brushless-Gimbal“ entstammt dem Drohnen-Bereich und wird seit ca. 3 Jahren für die Kamerastabilisierung unter Flugrobotern/Multikoptern eingesetzt.
 IMAG0427
Aufbau
Der Aufbau besteht aus:
  1. Gerüst aus CFK (Kohlefaserverstärkter Kunststoff) [Eigenbau]
  2. Antenne mit Federball zur Richtungsführung [hatte ich noch zu Hause]
  3. zwei Brushless-Gimbal-Motoren [$14,90]
  4. Regelungselektronik [179€]
  5. Servotester zum Einstellen des Kamerawinkels [$4,48]
  6. Akku und Befestigung [$6,55]
Die Elektronik, die ich verwende lautet SimpleBGC und besteht aus einem Treiberboard für die Motoren und einer IMU (inertial measuring unit), dem Sensor. Das alles lässt sich mit etwas Erfahrung und Zeit sauber einstellen.
Kosten für das Gesamtprojekt belaufen sich auf ca. 240€ ohne die GoPro 3 Black Edition, die hier verwendet wurde.
 Bildschirmfoto 2015-06-20 um 22.09.56
Praxistest
Der Praxistest fand an der Dune du Pilat, Juni 2015 statt. Der Sand hat sich leider etwas in die Motoren gesetzt, sobald die Kamera den Boden berührt hat. Im Bergigen oder auf Gras sollte das jedoch kein Problem darstellen.
 
Verbesserungen
Das ganze war ein erster Versuch, daher gibts ein paar Verbesserungen:
  1. Den Sensor exakt kalibrieren (sonst zieht sich der Horizont leicht schief oder Drift tritt auf)
  2. Drei Achsen stabilisieren: Die Gier-Achse ist noch etwas wackelig, diese zu stabilisieren würde deutlich mehr Ruhe bringen
  3. Staubdicht bzw. geschütztes Gehäuse konstuieren
  4. Ladeanschluss für die GoPro vorsehen
Bei Fragen bitte einfach einen Kommentar hinterlassen.

Ähnliche Projekte:

Armin Harich hat ein Brushless-Gimbal auf einen Helm montiert:

Alpine Hyperlapse von Brett Hazlett:

 

Weiterlesen

Beautiful Detmold

Das mit knapp 13.000 Klicks am häufigsten abgerufene Video, das ich gefilmt und geschnitten habe. Darin ist die Altstadt von Detmold – meiner Heimatstadt aus der Luft abgelichtet.

@Musik: Die ursprüngliche Musik wurde von Youtube aus urheberrechtlichen Gründen gesperrt. Die GEMA-freie „sphärische“ Musik, die Youtube vorgeschlagen hatte, passt aber in weiten Teilen auch ganz gut ;-).

Weiterlesen